Gründung
des Chores: 1933 bis 1957
Es
war im Jahre 1933 als sich einige mutige Männer von
Mohlscheid und Umgebung in der Gastwirtschaft Ernst
Kirschbaum (früher Bergisches Haus; Abriss 2003) in
Mohlscheid trafen, um einen Männerchor zu gründen. Zu
dieser Zeit war die Arbeit auf den Höfen und Feldern
noch schwere Handarbeit. Viele freuten sich darauf, nach
getaner Arbeit einen Ausgleich zu haben. Das Motto des
Chores lautet; In Freud und Leid zum Lied bereit . Auf Bitten der
Gründer hin übernahm Josef Oberdörster aus Oberheister
die Leitung des Chores. Ihm zur Seite standen als
Vorsitzender Daniel Lindenberg aus Meisenbach,
Schriftführer Wilhelm Dammig aus Schlichenbach und
Kassierer Ernst Kirschbaum aus Mohlscheid. Wilhelm
Kirschbaum war Vereinswirt und spendierte als
Startgeld 50 RM. Es wurde eine Satzung beschlossen,
die im laufe der Jahre immer wieder der Zeit angepasst
wurde.
Der
Begeisterung und dem festen Zusammenhalt der ersten
Mitglieder ist es zu verdanken, dass der Chor am 23.Juli
1933 sein erstes Stiftungsfest feiern konnte. Mit Hilfe
der geladenen Nachbarvereine wurde das Fest ein großer
Erfolg. Es gab dem jungen Verein weiteren Auftrieb und
es konnte bald eine stattliche Anzahl Sänger verzeichnet
werden. Der Jahresbeitrag der aktiven Mitglieder betrug
2,50 RM und ein Glas Wein kostete 25 Pfennige. Am 23.
Mai 1934 schloss sich unser Verein dem deutschen
Sängerbund an. Im Jahre 1937 nahm er erstmalig an einem
Wertungssingen in Siegburg teil. Im Mai 1939 übernahm
Josef Bosbach aus Much die Stabführung. Nach Ausbruch
des Zweiten Weltkrieges mussten die Proben ganz
eingestellt werden . Es konnten sich lediglich die nicht
zum Kriegsdienst einberufenen Sänger monatlich zu einem
Gedankenaustausch zusammenfinden. Am 31. März 1941
mussten die Sänger ihren verehrten Dirigenten Josef
Oberdörster zu Grabe tragen. Anfang des Jahres 1946
fanden sich wieder so viele Sänger ein, dass die Proben,
geleitet durch Josef Bosbach, wieder aufgenommen werden
konnten. Wegen Arbeitsüberlastung legte Josef Bosbach
sein Amt als Dirigent nieder. Ihn ersetzte Musikdirektor
Peter Fölbach aus Siegburg. Leider musste auch er, nach
kaum einem Jahr Probearbeit mit dem BMC, die Proben
einstellen. Im besten Mannesalter erlag er einer
schweren Krankheit und die Sänger standen am 8. März
1948 an seinem Grabe. Kurz danach übernahm Organist
Josef Büchler aus Marialinden die Führung des Chores.
Infolge der schlechten Nachkriegsverhältnisse waren die
Sänger gezwungen, die Stiftungsfeste im Jahre 1947 im
Saale Kaufmann in Berg-Seelscheid und 1948 im Saale
Röttgen Dorf-Seelscheid zu feiern. Ab 1949 feierten wir
unsere Stiftungsfeste wieder im Festzelt in Mohlscheid.
Chorleiter Josef Büchler verzog im August 1953 nach
Köln-Deutz. Der Verein berief nun Heinrich Gerhards aus
Hevinghausen zum neuen Dirigenten. An vielen Ereignissen
nahm der Verein regen Anteil. Wir sangen Kameraden zur
Hochzeit und auf Silber- oder Goldhochzeiten erfreuten
wir die Jubelpaare mit unseren Liedern. Am 21. und 22.
Juli 1957 feierte der Verein sein 25 Jähriges Bestehen
im Festzelt. Das Kureose daran ist, dass dieses Jubiläum
ein Jahr zu früh gefeiert wurde und weder die Sänger
noch der Sängerbund bemerkten dies!
1957
- 1983
Im
März 1963 legte Daniel Lindenberg nach 30 Jahren den
Vorsitz nieder. Die Sänger bedankten sich für sein
verdienstvolles Wirken und ernannten ihn zum
Ehrenvorsitzenden. Zum 1. Vorsitzenden wurde Josef
Frielingsdorf aus Növerhof gewählt. Er war seit 1937 als
2. Vorsitzender im Vorstand tätig und konnte seine
Erfahrungen nun zum Wohle des Chores einsetzen. - Von
1969 bis September 1972 führte Herr Christian Kötter aus
Porz-Wahn den Dirigentenstab. Sein musikalisches Können
fand gutes Echo bei den Sängern und die Zahl der Sänger
stieg wieder auf 25 an. - Auf der Jahreshauptversammlung
im Januar 1972 wurde Siegmund Stoßberg aus Mohlscheid
zum 1. Vorsitzenden gewählt. Auch er kannte die
Vorstandsarbeit bestens, denn er war schon einige Jahre
als 2. Vorsitzender tätig. Es sei zu erwähnen das der 2.
Vorsitzende dem Festausschuss vorsteht und einen
Großteil an Verantwortung auf sich nimmt. Josef
Frielingsdorf wurde zum Ehrenvorsitzenden ernannt. Im
Herbst 1972 wurde Organist Heinz Wagner aus Hennef mit
der Chorleitung beauftragt. Mit Fleiß und steter
Einsatzbereitschaft war er bemüht den aufwärts
strebenden Chor für erfolgreiche Auftritte zu schulen.
Auf dem 40. Stiftungsfest, das vom 21. bis 23.07.1972
gefeiert wurde, ehrte Bartel Winterscheid die
Mitbegründer Max Decker, Josef Frielingsdorf und Ernst
Krumm für 40 jährige Singetätigkeit und überreichte
ihnen die Goldnadel des Deutschen Sängerbundes.
Glückwünsche zum Jubiläumsfest überbrachten die
mitwirkenden Chöre: MGV Seelscheid, MGV Eintracht
Seelscheid, Kirchenchor Cäcilia Hetzenholz und der
Quartettverein Sangesfreunde Marialinden. - Im Jahre
1974 wurde Josef Schiffbauer aus Schlichenbach für 40
jährige aktive Mitgliedschaft mit der Goldnadel vom
Sängerkreisvorsitzenden Bartel Winterscheid geehrt. - In
den Jahren 1973 bis 1975 sammelten die Sänger viele
Tonnen Altpapier. Mit dem Erlös konnten die gestiegenen
Vereinsausgaben gedeckt werden. - Am 02.01.1976
beschloss die Jahreshauptversammlung, den Vorstand
künftig für 2 Jahre zu wählen. Dies berücksichtigt auch
die geänderte Vereinssatzung vom 07.01.1977. Der
vereinsinterne; Gemütlicher Abend ; wurde durch
Darbietungen eines karnevalistischen Programms so
beliebt, dass die Räume des Bergischen Hauses schon bald
zu wenig Platz boten. Seit 1972 beteiligt sich der Chor
mit einem Wagen am Seelscheider Karnevalszug. Vatertag
stand bei den Herren hoch im Kurs, denn es wurde
gewandert und gegrillt. - Im Herbst 1978 übernahm Ulrich
Röttig aus Hennef die Leitung des Chores. Der sehr junge
Dirigent brachte neuen Schwung in die Probearbeit und
die musikalischen Darbietungen wurden stets mit viel
Beifall aufgenommen. Die hohen Kosten für das jährliche
Zeltfest waren nicht mehr aufzubringen und so
entschlossen sich die Sänger, die Bewirtung selbst zu
übernehmen. Auch die "Vereinsdamen" boten ihre Mithilfe
an und es zeigte sich bald, dass wir auf ihre Hilfe
nicht verzichten konnten - Dafür ein großes
"Dankeschön"! Frisch gewagt ist halb getan ! Seit dem
Sängerfest 1980 wird nun in der Sängerfamilie
abwechselnd gearbeitet und gefeiert. - Auf dem 48.
Stiftungsfest, am 20.06.1981, wurden die Sangesfreunde
Ernst Krumm, Paul Fischer und Hans Röger zu
Ehrenmitgliedern ernannt. - Herr Röttig wurde im Januar
1982 zum zivilen Ersatzdienst einberufen. Die Sorge für
einen kleinen Landchor nicht den geeigneten Dirigenten
zu finden war unbegründet. Studienrat Hans-Josef
Fritzsche aus Bitzen (Much) sprang ein und stellte sein
fachliches Können in liebenswärtiger Art in den Dienst
des Chores. 1982 hatte der Chor 15 öffentliche
Auftritte. Vergessen werden auch nicht die Bewohner des
Altenheimes in Seelscheid. Jedes Jahr im März geben wir
ihnen ein Konzert. Mit Wehmut im Herzen trugen wir am
14.06.1982 unseren Ehrenvorsitzenden Daniel Lindenberg
zu Grabe. Auch gaben wir dem Ehrenmitglied Hans Röger am
27.08.1981 das letzte Geleit. Erstmalig boten wir im
Juli 1982 für die Freunde der Romantik einen Abend mit
Lieder am Lagerfeuer an. Die Idee des 1. Vorsitzenden
Siegmund Stoßberg fand so guten Zuspruch, dass dieses
Event nun jährlich wiederholt wird. Am 05.08.1982 wurde
der Bergische Männerchor Mohlscheid in das
Vereinsregister beim Amtsgericht Siegburg eingetragen
und führt seit dem den Zusatz eingetragener Verein(e.V.)
Mitte 1982 wurde mit den Vorbereitungen zum 50.
Stiftungsfest begonnen. anlässlich unseres Jubiläums
stellten wir in der Karnevalssession 1983 mit Prinz Jörg
II Piel, den Seelscheider Kinderprinzen und bauten ihm
eine große Königskutsche als Prinzenwagen. - Eine
Verschnaufspause gönnten sich die Sänger mit ihren
Frauen auf einer Wochenendfahrt vom 6.-8.05.1983 nach
Bremen. Ein Empfang im Rathaus und ein
Wolhtätigkeitssingen standen mit auf dem Programm.
Das
Mohlscheider Heimatlied
Wo
die Lüfte lustig wehen, hell und froh die Sonne lacht
,weiße Wolken munter ziehen, dort ist meiner Heimat
Pracht. Oh, du mein schöner treurer Heimatort, wo
Pflüge ziehen durch den Acker fort, wo früh die
Lerchen hoch zum Himmel zieh'n, dort liegt mein
Mohlscheid auf den Höhn.
Auf
des Berges stolzen Höhen, steht ein Dörflein hübsch
und fein und mit seiner ganzen Zierde, das kann nur
mein Mohlscheid sein. Oh, du mein schöner
...........................
Manche
Stund ich dort verweilte, in des Dörfleins engem
Kreis. Alle Mägdlein freundlich grössten, das war mir
der schönste Preis. Oh, du mein schöner
...........................
Wenn
ich einst von dir muss scheiden, ferne in die Fremde
zieh, bleibst du Mohlscheid meine Freuden, von der ich
mit Sehnsucht geh. Oh, du mein schöner
...........................
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